Gemeinwesenhaus Köngen
Planungswettbewerb 2017
in Zusammenarbeit mit Ludwig-Architekten, Köngen
Anerkennung
Protokoll des Preisgerichts vom März 2017
Der vorgeschlagene Neubau des Gemeinwesenhauses erweitert das Ensemble der Schulgebäude so, dass ein gut proportionierter Platz entsteht. Der große einladende Haupteingang liegt geschickt gedreht
zum Pausenhof. Allerdings steht der Neubau deutlich zu eng am Bestand.
Der relativ große Baukörper des Gemeinwesenhauses ist aus mehreren Teilbaukörpern gefügt. Die Fügung erscheint etwas ungelenk. Die Gebäudehülle aus Holzlamellen verbindet die Bauteile
wieder.
Die Vorschläge zur Freiraumgestaltung zwischen Gebäude und Sportplatz werden als guter Beitrag gewürdigt.
Im Erdgeschoss bilden zwei Bereiche mit dienenden Räumen eine Klammer um die zentrale Raumfolge von Foyer, Mensa und Multifunktionsraum. Allerdings ist der gewünschte Zusammenhang von Mensa und
Pausenhof nicht überzeugend. Die unklare Raumsituation im Eingangsbereich wird negativ bewertet. Die Haupttreppe in die Obergeschosse liegt unglücklich, Sichtbeziehungen werden dadurch empfindlich
gestört. Die vorgeschlagene Bühne liegt ungeeignet zur verglasten Außenwand, der Bezug zur Landschaft wird dadurch gestört.
Der zentrale Luftraum über der Mensa zum Flur im Obergeschoss lässt gegenseitige Störungen (Schall, Gerüche, ungewünschte Sichtbeziehungen) erwarten. Darüber hinaus erscheint diese räumliche
Situation aus Sicht des Brandschutzes nicht möglich zu sein.
Stadtmitte Erbach
Realisierungswettbewerb 2014
in Zusammenarbeit mit mharchitekten, Stuttgart
1. Preis
Protokoll des Preisgerichts vom Juli 2014
Die städtebauliche Arrondierung und Nachverdichtung im Bestand folgt der Leitidee der Verfasser, diese entlang der historischen Rundwege des Ortes anzusiedeln.
Die Verfasser zeigen in sympathischer Weise auf, dass die wenigen noch historischen Bauten an der Erlenbachstraße mit alter Scheuer und Haus Nr. 22 erhalten bleiben können und dennoch reichlich, aber
behutsame Nachverdichtungen im Bereich der Donaustetter Straße, Erlenbachstraße sowie südlich der Straße am Käppelesberg gelingen können. So bleibt die Grundstruktur des Zentrums lebendig mit
giebel- und traufständigen Gebäuden sowie Durchblicken in rückwärtige Grünstrukturen abwechslungsreich erhalten.
Richtig platziert ist ein neues Bürgerhaus mit anschließendem betreuten Wohnen in Richtung Erlenbach, wo auch ein neues Café in eine attraktive Grünspange am Wasser überleitet. Rathausumfeld und
Marktplatz werden dadurch gestärkt und erhalten eine bessere Zentrumsfunktion für den Ort. Die Wegnahme des Wohnhauses Nummer 47 ist jedoch nur sehr langfristig denkbar, andernfalls müsste diese
Nordsüdspange etwas schmaler ausfallen.
Die Wegeverbindung entlang des Erlenbachs folgt dem aufgeweiteten Bachquerschnitt nach Norden. So entstehen neue qualitätsvolle Aufenthaltsbereiche am Wasser mit vorher nicht gegebener
Zugänglichkeit, unterschiedlichen Spiel- und Sitzbereichen sowie sanftere Wiesenböschungen. Auch die südlich angrenzende Wohnbebauung profitiert dort über direkte Stegverbindungen von der neuen
attraktiven Bachlandschaft. Das Thema des Rundweges wird im Osten konsequent über einen neuen Platz an der neuen Stadtbibliothek (Blickachse zum Schloss) und weiter über verzahnende städtische
Grünräume zwischen Wohnen und Handel mit Gewerbe bis zu den Wiesenflächen im Norden gezogen. So gelingt den Verfassern eine gute Verzahnung zwischen neuer in Kubatur und Geschossigkeit richtig
gesetzter Bauten und qualitätsvoller Freiräume für alle Generationen.
Die südliche Erlenbachstraße verkehrsberuhigt zu gestalten wird sehr positiv und zielführend für eine verkehrssichere Anbindung zum Bahnhof bewertet. Die Gestaltung des Straßenraums der
zentralen Erlenbachstraße ist hinsichtlich der Radverkehrssicherheit nicht dargestellt. Zu wenig dargestellt ist auch der Bereich für Rathausplatz und Marktplatz. Der textlich genannte
Schutzstreifen für Radfahrer von je 1,25 ist nicht dargestellt. Bei Andocken beidseitig an die 6.0 m breite Fahrgasse wäre das Straßenraumprofil damit überdimensioniert.
Die Erschließung der Wohngebäude zw. Rössleplatz und Oberer Gasse kann aufgrund der dargestellten schmalen Zuwegung so (noch) nicht funktionieren. Insgesamt hat der Entwurf jedoch ein sehr gutes
Potential, den Ort aufbauend auf seine Geschichte und Identität kurz- bis langfristig sehr gut zu einer sich neu definierenden Stadt zu entwickeln.
Ortsmitte Fischerbach
Offener Wettbewerb 2009
in Zusammenarbeit mit mharchitekten, Stuttgart
3. Preis
Protokoll des Preisgerichts vom Oktober 2009
Mit wenigen aber präzisen städtebaulichen und hochbaulichen Mitteln gelingt es den Verfassern, die umfangreiche Aufgabenstellung auf ganz eigenständige Art zu erfüllen. Mit großer Präzision
konzentrieren sich die Verfasser auf die notwendigen Eingriffe und
Veränderungen. Ganz im Geiste der Verfasser werden die öffentlichen Räume aufgewertet. Die Dorfstraße bleibt z.B. Dorfstraße mit einem reduzierten Asphaltbelag. Der Eschbach wird freigelegt ohne
zusätzliche Schnörkel. Im Bereich der Kirche wird lediglich der Kirchweg im Bereich
der Treppe aufgewertet und mit dem Wegesystem des Wäldchens verknüpft. Die Nutzungs- und Gestaltungsidee für den Schlossberg ist ein interessanter Vorschlag, der vom Preisgericht gewürdigt wird.
Die Gestaltung der Gebäude ist allerdings noch zu überarbeiten.
Die Freihaltung der Obstwiese in der Ortsmitte ist ein überraschender Vorschlag, der der Haltung der Verfasser entspricht. Im Preisgericht wurde darüber kontrovers diskutiert. Auch die Nutzung des
Festplatzes als Multifunktionsfläche entspricht nicht nur dem Geist der Verfasser, sondern ist auch eine wirtschaftlich-dörfliche Lösung.
Die Neubauten von Feuerwehr und des Bauhof wie auch das Kleinspielfeld sind behutsam in Topographie und Dorfstruktur integriert. Auch durch die leichte Schrägstellung der Feuerwehr bleibt der
Ortsrand offen zur Landschaft. Der behindertengerechte Zugang vom Rathausplatz ist gewährleistet. Das Trauzimmer ist nicht optimal im EG platziert. Die Lage des Bauhofes ist in Verbindung zu den
Sozialräumen gut platziert. Gemeinsame Nutzungen mit dem Feuerwehrgebäude können nicht herbeigeführt werden. Feuerwehr und Bauhof sind im Prinzip richtig organisiert. Im Feuerwehrgebäude fehlen
WC-Anlagen im OG und die Flexibilität der Schulungsräume ist durch die Treppenanlage gemindert.
Durch die Reduzierung der Mittel ist die Arbeit eine äußerst wirtschaftliche Lösung.
Der Entwurf stellt in seiner Schlichtheit und Konsequenz einen sehr interessanten Wettbewerbsbeitrag dar.